Wengerenalpbahn

Anschlusslinie 601.2

Die Wengernalpbahn (WAB) verbindet die Ortschaften Lauterbrunnen, Wengen und Grindelwald mit der Kleinen Scheidegg, die 2061 Meter über Meer liegt. Mit einer Länge von 19’114 m ist sie die längste durchgehende Zahnradbahn der Welt. Der meistbefahrene Streckenabschnitt liegt zwischen Lauterbrunnen und Wengen. Die Bahn stellt den Personentransport sowie auch die Güterversorgung für den autofreien Kurort sicher. 

Ein moderner Treibzug der WAB steht in Lauterbrunnen zur Abfahrt bereit
Ein moderner Treibzug der WAB steht in Lauterbrunnen zur Abfahrt bereit

311, Lauterbrunnen - Wengen - Kleine Scheidegg

Ausgangspunkt dieser Reizvollen Anschlusslinie ist der Bahnhof von Lauterbrunnen. Halbstündlich bringt die Berner Oberland Bahn (BOB) von Interlaken Ost her Ausflügler, Wanderer und Touristen ins malerische Lauterbrunnental. Hier muss von den blau-gelben BOB Zügen auf die grün-gelben Kompositionen der Wengernalpbahn umgestiegen werden. Dessen Gleise weissen eine Spurweite von gerade mal 800 Millimetern auf und sind somit noch 20 Zentimeter 

Die Reise führt durch eine faszinierende Landschaft
Die Reise führt durch eine faszinierende Landschaft

schmäler als jene der BOB. Sobald alle Fahrgäste umgestiegen sind, kann die 40 Minütige Reise beginnen. Schon kurz nach der Abfahrt kraxelt sich die Zugs-Komposition am Felsband entlang hoch nach Wengen. Dabei ergibt sich ein grandioser Ausblick auf das Lauterbrunnental mit seinen steilen Felsen und dem 300 Meter hohen Staubbachfall. Nach gut 10 Minuten fährt der Zug bereits im 400 Meter höhergelegenen Wengen ein. Das Alpendorf, das sich durch die unzähligen Holzchalets und Jugendstilhotel auszeichnet, ist ein beliebter Ferienort.

Blick vom legendären Hundschopf auf den bergwärts fahrenden Kurszug
Blick vom legendären Hundschopf auf den bergwärts fahrenden Kurszug

Zudem befindet sich in Wengen auch das Ziel der legendären Lauberhornabfahrt. Nach einer kurzen Pause in Wengen welcher mit einem Passagierwechsel verbunden ist, führt die Reise weiter in Richtung Wengeneralp. Man durchfährt nun den landschaftlich reizvollsten Abschnitt der Strecke, welcher der Bahn auch ihren Namen gab. Leo Heer-Bétrix erhielt 1890 die Konzession für den Bau einer Bahn auf die Kleine Scheidegg. Zwei Jahre später fand schon die erste Probefahrt statt. Im Juli desselben Jahres war die Strecke bereits fertiggestellt 

Die Kleine Scheidegg ist erreicht
Die Kleine Scheidegg ist erreicht

und am 10. August 1892 erreichte der erste Zug die Kleine Scheidegg. Auch 130 Jahre später fasziniert die einzigartige Linienführung sowie die gewaltige Szenerie Einheimische und Touristen immer noch. Nachdem die Wengeneralp bezwungen wurde tuckert die Zahnradbahn weiter bis zum höchsten Punkt der Strecke, der Kleine Scheidegg. Hier auf 2`061 Metern über Meer besteht Anschluss an die Jungfraubahn, welche einem hoch zum "Top of Europe" dem Jungfraujoch bringt. Auch wer auf der anderen Seite nach Grindelwald runterfahren will, muss hier umsteigen. 

Eine alte Bdeh 4/4 Komposition wartet auf der Kleinen Scheidegg auf den Einsatz
Eine alte Bdeh 4/4 Komposition wartet auf der Kleinen Scheidegg auf den Einsatz

312, Kleine Scheidegg - Grindelwald

Theoretisch ist die Strecke bis nach Grindelwald durchgebunden, jedoch sin die die beiden Linien betrieblich getrennt. Grund dafür ist, dass sich bei der WAB das Triebfahrzeug immer talseitig befindet, wie es bei Zahnradbahnen mit grossen Neigungen üblich ist. Auch ist die Inneneinrichtung der Fahrzeuge so gestaltet, dass es immer eine Bergseite und eine Talseite gibt. Aus diesem Grund ist ein Überfahren des Passes im normal Betrieb nicht möglich. 

Die Zahnradbahn trifft bei der Brandegg ein
Die Zahnradbahn trifft bei der Brandegg ein

Zum Austauschen von Fahrzeugen zwischen den beiden Linien gibt es jedoch ein Gleisdreieck, welches mit einem 110 Meter langen Tunnel in die Kleine Scheidegg hineinführt. Dieses erlaubt das Wenden ganzer Zugskompositionen. Auch auf der Grindelwaldner Seite wird ein Halbstundentakt angeboten. Die Reise führt nun am Fusse der imposanten Bergflanke der Eigernordwand entlang. Auf der Gegenüberliegenden Seite ergibt sich derweil ein grandioser Ausblick ins Grindelwaldnertal. An verkehrsstarken Tagen

Spitzkehre im Bahnhof Grund
Spitzkehre im Bahnhof Grund

werden die normalen Kurszüge, bestehend aus modernen Bhe 4/8 Kompositionen, durch ältere Triebwagen im Folgezugbetrieb ergänzt. So kann die Kapazität optimal den Bedürfnissen angepasst werden. Die Eisenbahn kämpft sich nun weiter hinunter vorbei am Bahnhof Brandegg und der Ausweichstelle Rohr nach Grindelwald Grund. Insgesamt hat der Zug nun über 1`100 Meter an Höhe verloren. Neben dem Bahnhof befindet sich in Grund auch noch mehrere Betriebsgebäude und Depots der Wengerenalpbahn. Daneben führt von hier auch die Gondelbahn

Der Treibzug fährt in Grindelwald, dem Endpunkt der Strecke, ein
Der Treibzug fährt in Grindelwald, dem Endpunkt der Strecke, ein

hoch zum Männlichen sowie die neue Eiger Express 3S Bahn zum Eigergletscher. Die Züge machen hier eine Spitzkehre und nehmen nach einem kurzen Aufenthalt die letzte Steigung hoch nach Grindelwald in Angriff. Vier Fahrminuten und rund 100 Höhenmeter später trifft der gelb-grüne Kurszug im Bahnhof von Grindelwald ein, wo die 800 mm breiten Gleise der WAB enden. Wer weiter nach Interlaken reisen will, muss wiederum auf die blau-gelben Treibzüge der Berner Oberland Bahn umsteigen (312). Diese bringen einem dann in knapp 30 Minuten hinunter nach Interlaken Ost. 

informationen

Fährt:

ganzes Jahr, täglich

 

 

Schmalspur, Zahnrad

Nur 2. Klasse

 

GA, FVP, Tageskarten usw. sind nur zwischen Lauterbrunnen und Wengen gültig.
Das restliche Streckennetz (Grindelwald-Kleine Scheidegg-Wengen) befindet sich ausserhalb des GA Geltungsbereiches.

 

 

Wengernalpbahn WAB, Interlaken +41 33 828 72 33 | www.jungfrau.ch | info@jungfrau.ch


Last Update: 29.03.2024

Zuletzt gereist: 25.03.2024