Schlittelplausch Bussalp

31.126 Grindelwald - Weidli - Bussalp

Die Touristische-Linie 126, die hoch auf die Bussalp führt, wird von der Grindelwaldbus AG von Mitte Mai bis Ende Oktober als Wanderbus, sowie von Mitte Dezember bis Ende März als Schlittelbus betrieben. Der Fahrplan sieht bis zu sieben Verbindungen am Tag vor. Sobald die Fahrgäste beim Bahnhof eingestiegen sind und beim Chauffeur ein entsprechendes Ticket gekauft haben sowie die Schlitten am Spezialträger aufgehängt wurden, kann die gut 30 minütige Bergfahrt beginnen. 

Der gelbe Bus sucht sich den Weg aus dem Bergdorf hinaus zur Gaggi Säge. Hier biegt das Fahrzeug auf die einspurige Bergstrasse ab, welche übrigens nur vom Grindelwaldbus und von landwirtschaftlichen Fahrzeugen genutzt werden darf und für den restlichen privaten Verkehr gesperrt ist. Die hochflurigen Fahrzeuge kämpfen sich nun zum Weidli hoch. Bei der gleichnamigen Bar endet im Winter die 5.4 kilometerlange Schlittelpiste "City Run". Spätestens hier sind die Schneeketten Pflicht, denn ab nun führt die Fahrt auf der präparierten Schlittelpiste weiter. 

Um die entgegenkommenden Rodler zu warnen, steht das eingebaute Posthorn die nächsten 15 Minuten im Dauerbetrieb. Zudem fahren die Busse im Konvoi. Das letzte Fahrzeug zeigt jeweils mit den Warnblinker an, dass die Piste danach für die Wintersportler wieder frei ist. So kämpfen sich die Busse vorbei an der Steintorbar durch das gigantische Winterpanorama hoch nach Lochsteinen. Auf der Berglinien kommen verkürzte Hochflurfahrzeuge des Typs Setra 411 HD und Mercedes Tourismo K zum Einsatz. Diese eignen sich bestens für die kurvige Strasse.

Der erste Schlittelbus auf die Bussalp verkehrte übrigens bereits im Winter 1975. Auch wenn die Bevölkerung der Meinung war, dass ein Winterbetrieb hier hoch unmöglich sei, beschaffte die Autoverkehr Grindelwald AG im besagten Jahr eine leistungsstarke Schneefräse und Absteckmaterial. Auch die volle Haftung über die Strasse musste die AVA von der Gemeinde übernehmen. Trotz allen Hindernissen und Skepsis der Dorfbevölkerung war der Schlittelbetrieb ein voller Erfolg - und das bis heute. Der gelbe Bus hat sich mittlerweile über die Haltestelle Rotes Tor hoch nach Holzmattenläger gekämpft. 

Mit einer weiten Kehre windet sich die schmale Bergstrasse nun hoch zur Bussalp. Hier auf 1'800 Metern über Meer, unweit des gleichnamigen Restaurants, heisst es dann Endstation. Nun kann man entweder Einkehren und die Sonne tanken oder man brausst mit dem Schlitten die fünf Kilometer lange Piste hinunter ins Weidli. Wem das nicht reicht, kann zuerst rund zwei Stunden hinauf aufs 2`681 hohe Faulhorn wandern. Dort erwartet einem neben einer grandiosen Aussicht auch die längste Schlittelabfahrt Europas, die in 12,5 Kilometern über die Bussalp hinunter ins Weidli führt.